henfolge Bratsche, Geige, und Cello, von
links nach rechts, dann stimmt etwas
nicht. Auch sollte zwischen den Musikern
noch ausreichend akustisch freier Raum
sein. Schön lässt sich hier die Zwiesprache
der Instrumente verfolgen.
Meine ganze Aufmerksamkeit widme ich
dabei dem Klavier, es ist eines der schwie-
rigsten Instrumente in Sachen Wiederga-
be. Die Natürlichkeit von Klavier oder Gei-
ge ist eines der sichersten Kriterien für
mich. Wie schnell kann ein Klavier „ glä-
sern“ klingen oder eine Geige mit harschem
Klang auf die Nerven gehen. Ich habe aber
in Sachen Abbildungsmaßstab schon sehr
teure „Strippen“ erlebt, da hatte der Geiger
plötzlich ein Instrument in der Größe ei-
nes Kontrabasses unter dem Kinn. Also,
Vorsicht in Sachen Räumlichkeit, manch-
mal wird der Klang einfach nur aufgedickt.
Auch wenn ein Klavierquartett von Mo-
zart nicht unbedingt Ihr Favorit ist, versu-
chen Sie es trotzdem einmal, denn bei einer
wirklich guten Wiedergabekette tun sich oft
ganz neue Hörerfahrungen auf. Es kann
durchaus sein, dass das neue „Teil“ diesen
Vergleich besteht, was aber leider eben noch
nicht das Ende der Bemühungen bedeutet,
um Klarheit in Sachen „Anders“ oder „Bes-
ser“ zu bekommen.
Eine gute Anlage muss auch einen gro
ßen Klangkörper wie ein Sinfonieorches-
ter reproduzieren können. „Till Eulen -
spiegel“ von Richard Strauss ist für diesen
lest eine gute Wahl*).
Hat der erste Vergleich mit kleiner Be-
setzung keine wesentlichen Unterschiede
') Zum Sonderpreis von € 5.99 beim Label Apex mit ande-
rem Cover lieferbar
gebracht, kann das hier durchaus anders
sein. Plötzlich ist zwai die Breite da, aber
die Tiefe fehlt. Da Strauss die Holzblas-
instrumente von ihrem angestammten
Platz im Hintergrund aufspielen lässt, bei-
spielsweise die Klarinette, darf sie eben
nicht vorn zwischen den Streichern sitzen.
Dann wäre die neue Komponente durch-
gefallen, und wir landen wieder beim „ An-
ders“. Genauso wichtig ist, dass zwischen
den Instrumenten „Luft“ ist und sie nicht
aneinanderkleben.
D ie M u s ik b ra u c h t L u ft z u m
„ A tm e n "
Dieser „Luft“ lässt sich bei Strauss und
ebenso bei Mozart hervorragend nach-
spüren.
Wenden wir uns den weiteren Kriterien
zu. Ich habe da so meine eigenen Ansatz-
punkte entwickelt. Die
hohen
Frequenzen
sind eher kopforien-
tiert, die Mitten sind
für die Seele der Mu-
sik zuständig, manche würden sagen fürs
Gemüt, und die Bässe eindeutig für den
unverzichtbaren
Spaßfaktor.
Genauso
wichtig sind Schnelligkeit und Impulsver-
halten, denn schließlich soll Musik ja nicht
langweilen.
Widmen wir uns dem Kriterium der
Wiedergabe
der
Mitten.
Unter
den
Instrumenten ist für mich das Cello pro-
totypisch für diesen Bereich, der für mein
Verständnis
ganz besonders für den
Wohlklang und das Wohlfühlen beim
Musikhören zuständig ist. So möchte ich
Ihnen eine Aufnahme von Tschaikowski
mit dem niederländischen Solisten Pieter
Wispelwey empfehlen.
Sein „Andante Cantabile“ strahlt große
Wärme aus, man spürt, wie Solist und Or-
chester den Hörer in ihre Interpretation
einbeziehen, ihn zum genauen Hinhören
verführen.
| V e rtra u e n Sie
I
Ih re m B a u ch g e fü h l
| Auch bei den folgenden
[ Tracks bleibt das Bauch-
gefühl bestimmend.
W ir bewegen uns in ei-
nem Bereich, in dem man-
che Anlagen zum „Näseln"
neigen. Um dies zu über-
prüfen,
ziehen
wir
die
menschliche Stimme heran.
Ein Bass-Bariton wie Iho-
mas Quasthoff ist dafür ei-
ne hervorragende Wahl. Auf seiner CD
„Schubert Winterreise“ ( RCA) singt er
unter anderem das Lied „ Der Linden
bäum“.
T h o m a s Q u a s t h o f f
W
l \ 7 j K R i | S f;
zu sehen und zu hören:
Thiel & Partner GmbH |
Rommerskirchenerstrasse 21 |
50259 Pulheim |
02238/475475 |
www.accuton.com
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